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Didaktik 4.0: Lernen neu definiert

Schulen stehen vor neuen Herausforderungen durch digitale Technologien wie Tablets und interaktive Whiteboards. Diese ermöglichen flexibles und individuelles Lernen, erfordern jedoch klare Medienstrategien und Schulungen für Lehrer. Oft fehlt es an technischer Ausstattung und Vorbereitung. Erfolgreiche Integration gelingt nur durch passende Konzepte und eine unterstützende Schulkultur. Digitale Bildung bietet großes Potenzial, wenn sie didaktisch sinnvoll eingesetzt wird.

Im digitalen Zeitalter stehen Schulen und Bildungseinrichtungen völlig neuen Entwicklungen und Anforderungen gegenüber: Technologien wie z. B. Smartphones, Tablets und interaktive Whiteboards erobern den Unterricht und beeinflussen das Lernverhalten. Digitale Schulen entwickeln übergreifende Medienstrategien, die Kollegien herausfordern, Bildungstechnologien in einen didaktisch-fundierten Unterricht zu integrieren. Schüler und Eltern haben eigene Erwartungen, an die anzuknüpfen ist. Vor allem aber bergen die neuen Technologien große Chancen.

Neue Technologien im Einsatz

Um den Unterricht ansprechender und vielseitiger zu gestalten, gibt es inzwischen eine Vielzahl an Bildungstechnologien auf dem Markt. Hersteller wie u. a. Canon versorgen Schulen mit einer Komplettausstattung von u. a. Virtual-Reality-Brillen, 3D-Druck, Multifunktionsgeräten, interaktiven Whiteboards, Beamern und entsprechendem Support. Aber auch Trends der Education Technology verbreiten sich immer stärker: wie z. B. Buchstabenlernapps für Grundschüler, digitale Unterrichtsassistenten, das Lernen in Online-Classrooms oder kostenlosen Onlinekursen (MOOCs) sowie mobiles und nutzerzentriertes Lernen. Zukünftig könnten auch Technologien wie Robotik, Künstliche Intelligenz und Wearables zum Einsatz kommen.

Wie Technologie das Lernverhalten beeinflusst

Intelligente Klassenräume haben den Unterricht verändert. Mit neuester Hardware ausgerüstet schaffen sie ebenso Möglichkeiten für neue Methoden des Lehrens und Lernens; und diese werden zunehmend schülerorientierter, personalisierter sowie zeitlich und räumlich flexibler: Interaktive Lehrmethoden wecken das Interesse der Schüler, sie sprechen ihr Lernverhalten an und beziehen diese aktiver mit ein. Viele Schüler lernen zudem besonders gut, wenn sie Inhalte visuell aufnehmen. Darüber hinaus begünstigen Bildungstechnologien individuelles Lernen, z. B. in Bezug auf Lerntempo, Lehrinhalt und Lernziele.

Lehrer in der Zwickmühle

Selbst gut ausgebildete Lehrer sind nicht immer darauf vorbereitet, Technik in ihrem Unterricht einzusetzen; oder sie stehen nicht voller Überzeugung hinter den neuen Ansätzen der Wissensvermittlung. Denn in der Lehrerausbildung bleibt der Bereich oft optional; und auch technikaffine Lehrer schrecken zum Teil davor zurück, die Technik tatsächlich zu nutzen – z. B. weil die IT-Ausstattung an Schulen nicht zuverlässig ist und zu peinlichen Situationen führen könnte. Das kann die ganze Unterrichtsvorbereitung zunichtemachen. Andererseits wollen viele Schüler auch in der Schule ihr Smartphone verwenden und möglichst crossmedial lernen, selbst wenn die Lehrpläne etwas anderes vorgeben. Ebenso sind innovative Vorschläge zur Unterrichtsgestaltung nicht an allen Schulen gern gesehen, oder sie sind in der Lehrpraxis nicht umsetzbar.

Didaktik braucht medienübergreifende Strategien

Gerade deshalb ist es so wichtig, übergreifende Medienstrategien an Schulen zu entwickeln und realistisch in den Lehrplänen zu verankern. Ein Medienkonzept dient dabei als Roadmap dazu, wie digitale Kompetenzen konkret vermittelt werden sollen. Zudem stellt es sicher, dass die daraus abgeleiteten Maßnahmen später auch zu den zuvor festgelegten Zielen passen und ihren Zweck erfüllen. Bei einer entsprechenden Offenheitskultur kann die Belegschaft schließlich eigene innovative Lehrmethoden entwickeln. Je nach Ausrichtung der Didaktik können so bestimmte Technologien priorisiert und genutzt werden.

Das Für und Wider digitaler Technologien

Die neuen Wege des Lernens ergeben innovative Ansätze für die Didaktik wie projektbasiertes und kollaboratives Lernen, und sie können konstruktives Feedback ebenso wie individuelles Lernen unterstützen. Interaktives Arbeiten und ineinandergreifende Aktivitäten werden zudem wahrscheinlicher, wenn Lehrer auf Hardware wie interaktive Whiteboards oder mobile Endgeräte im Unterricht zurückgreifen, die die Schüler miteinander vernetzen. Digitale Technologien sind jedoch immer auch als Entwicklungen zu betrachten, die erst einmal innerhalb einer komplexen IT-Infrastruktur an Schulen implementiert werden müssen. Sie wirken sich zudem nur dann positiv auf das Lernen aus, wenn sie in ein pädagogisches Konzept integriert werden können – und wenn Schulen das Kollegium durch Aus- und Weiterbildung mit den notwendigen Medienkompetenzen ausstatten.

Keine Angst vor Digitalisierung! Wie Sie innerhalb Ihres Kollegiums für eine bessere Akzeptanz neuer Bildungstechnologien sorgen, erfahren Sie in diesem Blogartikel: „Digitales Empowerment: So werden Lehrkräfte fit für smarte Bildung“.

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